Apple Watch und Radsensoren verbinden

Geschrieben von Fabian Schwarzenbach

Seit mehr als zehn Jahren gibt es die Apple Watch bereits und im Laufe der Zeit hat sich das Gadget zu einem ernstzunehmenden Sport-Computer entwickelt. Über Apples Workout-App und zahlreiche Drittanbieter-Anwendungen lassen sich alle möglichen Aktivitäten aufzeichnen. Um diese mit noch detailreicheren Daten zu versehen, ist es ratsam, externe Sensoren zu nutzen. Wie du deine Apple Watch mit Radsensoren verbinden kannst, um dein Training zu verbessern, erklären wir in diesem Artikel.

Welche Sensoren gibt es?

Die Apple Watch kann von Haus aus einige Körperwerte wie die Herzfrequenz messen. Dazu errechnet sie über GPS und die Bewegungszeit zurückgelegte Strecken sowie Geschwindigkeiten, etwa beim Radfahren oder Laufen. Weitere für das Training wichtige Daten kann die Uhr allerdings nicht oder nur ungenau schätzen. Für Rennradadfahrer beispielsweise kann es sinnvoll sein, die folgenden Sensoren zu verbinden:

  • Herzfrequenz-Brustgurt
  • Trittfrequenz/Kadenz
  • Powermeter
  • Geschwindigkeitssensor

Ein Herzfrequenz-Brustgurt ist für viele ambitionierte Sportler die erste Wahl. Obwohl der Sensor der Apple Watch gut ist, misst ein Brustgurt die Herzfrequenz direkt über die elektrischen Impulse des Herzens. Das macht ihn präziser und reaktionsschneller, was besonders bei intensivem Intervalltraining von Vorteil ist. Die meisten Gurte verbinden sich wie die anderen Sensoren einfach via Bluetooth.

Die Trittfrequenz oder Kadenz gibt an, wie viele Umdrehungen pro Minute getreten werden. Ein entsprechender Sensor wird dazu an der Kurbel des Rads angebracht.

Ein Powermeter (auch Wattmesser genannt), den es als Pedal oder in die Kurbel integriert gibt, liefert genaue Daten über die verrichtete Leistung. Während ein Trittfrequenzsensor nach der Montage meist keine weitere Wartung benötigt, sollte ein Powermeter für exakte Ergebnisse regelmäßig kalibriert werden (ein sogenannter „Zero-Offset“), was meist nur wenige Sekunden dauert.

Ein Geschwindigkeitssensor wird an der Nabe eines Laufrads befestigt und zeigt die zurückgelegte Strecke und Geschwindigkeit genauer an als eine reine GPS-Errechnung, die durch Tunnel oder dichte Wälder ungenau werden kann.

Übrigens: In diesem Artikel beschreiben wir, wie die Apple Watch den für Sportler wichtigen VO2Max-Wert errechnet.

Anleitung: Apple Watch mit Radsensoren verbinden

Die Voraussetzung für die Kopplung eines Sensors mit der Apple Watch ist, dass beide dasselbe Verbindungsprotokoll nutzen. Den Branchenstandard ANT+ unterstützt die Apple Watch leider nicht. Glücklicherweise ist die Verbindung aber problemlos über Bluetooth möglich. Die Apple Watch nutzt dabei den energiesparenden Standard Bluetooth Low Energy (BLE). Diese direkte Integration wurde mit watchOS 10 eingeführt und macht die Apple Watch zu einem noch fähigeren Radcomputer.

Um einen Sensor zu verbinden, öffnet man das Bluetooth-Menü auf der Apple Watch. Dieses findet man unter Einstellungen > Bluetooth. Unter dem Punkt „Gesundheitsgeräte“ werden aktive Geräte in der Nähe angezeigt. „Aktiv“ bedeutet, dass das Powermeter, der Sensor für Kadenz oder Geschwindigkeit kurz bewegt werden muss. Das weckt das Gerät aus dem Ruhemodus auf. Im Anschluss lässt sich der Sensor auf der Apple Watch durch Antippen koppeln.

Warum Sensoren die Apple Watch besser machen

Die Apple Watch ist ein recht kleines Gerät und durch die Positionierung am Handgelenk in ihren sportlichen Funktionen beschränkt. Von daher ist es gut, dass Apple die Kopplung externer Sensoren zulässt und einfach macht. So können Werte erfasst werden, die die Uhr nicht selbst messen oder schätzen kann.

Das Gute daran: Apple integriert diese Daten nahtlos in die hauseigene Workout-App. Dadurch lassen sich Geschwindigkeit, Leistung und Kadenz sowohl während des Trainings als auch in der Nachbetrachtung auf dem iPhone so analysieren, als wären sie native Werte der Uhr, genau wie die Herzfrequenz. Nicht nur Apples eigene App profitiert davon: Auch beliebte Drittanbieter-Anwendungen wie Strava oder Komoot können auf die Daten der gekoppelten Sensoren zugreifen und so deine Aufzeichnungen verbessern.